Wandern und Kultur in Nordportugal

Di 16.5. - Fr 26.5. 2017
Reiseleitung: Ursula Heselberger

       

1.Tag:
Es ging sehr früh los - Abfahrt 6.00 Uhr ab HD zum Flughafen Frankfurt! Nach ca 2 ½ Stunden Flug mussten wir in Porto nicht nur unsere Uhren, sondern auch uns auf die etwas geruhsamere portugiesische Mentalität umstellen. Nach dem kurzen Transfer nach Viana do Castelo ging es gleich nach dem Einchecken in die Altstadt einer der hübschesten Städte Portugals, die schon die Römer als "pulchra" (= Schöne) bezeichneten. Wir machten einen ersten Rundgang in den autofreien Gässchen und Plätzen mit zahlreichen Patrizierhäusern aus der Renaissance. An der Uferpromenade bummelten wir bis zur Festung Sao Tiago mit Sicht auf Atlantik und Rio Lima. Danach blieb noch Zeit für eigene Erkundung z.B. das sehenswerte "Museo do Traje" mit seinen wertvollen Trachten des Minho-Gebietes. Erstes gemeinsames Abendessen im Hotel.


       

2.Tag:
Ausgangspunkt war das Wahrzeichen der Stadt, die Wallfahrtskirche Santa Luzia (eine Kopie der Sacre Coeur in Paris), die wir nach gefühlten 800 Stufen erreichten - denn die Standseilbahn war leider außer Betrieb!. Der traumhafte Blick über Viana, die Hügellandschaft und die Küste entschädigte allerdings für diese erste Strapaze. Unsere Wanderung führte nun entlang des "Trilhos dos Canas de Agua" - einer alten Wasserleitung, - durch einen teilweise tunnelartigen Dschungel unterbrochen von einer kleinen Rast im Weiler Mamede. Hier gab es beim Picknick eine kleine Kostprobe von "Queso e membrillo." mit Portwein - denn heute gab es einen Geburtstag zu feiern ( natürlich mit einem Ständchen!) Auf dem Rückweg kamen wir noch an den Resten einer ibero-keltischen Siedlung mit ihren ringförmigen Mauern vorbei.

       

3. Tag:
Nach dem Frühstück erfolgte der erste Ortswechsel. Und gleich in Braga angekommen stand auch schon die Erkundung der Altstadt auf dem Programm. Neben der alten Kathedrale mit ihrer sehenswerten Orgel erklärten vor allem die vielen Kirchen woher der Name "Rom Portugals" stammte. Besonders waren aber auch die reich verzierten Bürgerpläste wie das Casa do Raio, das mit seiner blauen Kachelfassade glänzte. Abends gab es dann ein sehr leckeres portugiesisches Menue mit dem typischen Bacalhau-Fisch!

       

4. Tag:
Mit dem öffentlichen Bus starteten wir ins ca. 30 km entfernte Guimaraes - für Portugiesen "die Wiege Portugals.", denn hier wurde das Königreich gegründet! Die mittelalterlichen Gässchen rund um den San Tiago Platz, das romanische Castell und der Palast der Herzöge von Braganca vermittelten viel geschichtliches Flair. Ein kleiner Rundgang durch die Markthalle mit ihren regionalen Produkten und der Abstecher zur "Vila Flor" aus dem 18. Jahrhundert mit ihrer figurengeschmückten Fassade und dem Barockgarten rundeten die Eindrücke unseres Ausflugs ab. Am Abend konnten Motorsportbegeisterte noch eine Ortsrallye durch Braga miterleben.

       

5. Tag:
Der Vormittag stand zur freien Verfügung, was bei der Auswahl an hübschen Straßen, und Gebäuden (einschließlich Museen), netten Cafes und vielen Geschäften nicht langweilig wurde. Nachmittags ging es per Bus zum Beginn des Kreuzweges der Wallfahrtskirche Bom Jesus da Monte. Die Aussicht von oben lohnte den Aufstieg über die prachtvolle Treppe mit vielen Stufen - alternativ konnte man aber auch per Wasserlastenaufzug den Anstieg umgehen. Nach einem Rundgang durch die parkähnliche Anlage gab es eine weitere kleine Einführung und Kostprobe des typischen Portweines. Und auch an diesem Abend wurde auf dem Rathausplatz in Braga mit einer Modenschau noch einiges geboten…..

       

6. Tag:
Nun erfolgte ein weiterer Standortwechsel in Richtung Süden. Wir fuhren nach Espinho, einem beliebten portugiesischen Badeort am Meer. Der Ort selbst stammt aus den 60er Jahren und hat Straßennummern statt Namen. Nachmittags wanderten wir auf Bohlenwegen durch die Dünenlandschaft entlang der Küste , begleitet von Atlantik-Wellen. Ziel war die Kapelle Senhor da Pedra, einer kleinen Wallfahrtskirche direkt am Strand von Miramar, von wo aus wir dann per Vorortbahn zurückfuhren.

       

7. Tag:
Heute war Markttag in Espinho - einem der größten und ältesten Wochenmärkte Portugals- auf dem man wirklich alles kaufen kann! Wir bekamen einen Eindruck vom Alltag der Portugiesen: Regionale Lebensmittel, lebende Kleintiere, alles Erdenkliche für Haushalt und Landwirtschaft und jede Menge Textilien und Schuhe….da wurde so mancher Einkauf getätigt! Den freien Nachmittag konnte danach jeder nach Belieben am endlos langen Strand und im Hallenbad des Hotels genießen - uns das bei sommerlich warmen Temperaturen!

       

8. Tag:
Per S-Bahn starteten wir nach Aveiro, dem "Venedig Portugals", das am Rand eines großen Sumpf- und Flußsystems liegt. Das Städtchen mit seinen Kanälen erkundeten wir bei einer Bootsfahrt mit einem der typischen Moliceiros. Auffallend waren einige Art-Deco-Fassaden und die Markthalle (erbaut von einem Schüler Gustav Eiffels).Der anschließende Bummel durch die Fußgängerzone fiel auf Grund der Hitze bei ca 30 Grad etwas kürzer aus….. Trotzdem waren fast alle dabei als wir auf der Rückfahrt in Salreu unterbrachen um in der weiten Sumpflandschaft zu wandern - vorbei an Reisfeldern und vielen Wasserkanälen - sowie Störchen und anderen Wasservögeln. Zum Glück gab es auf halber Strecke ein schattiges Plätzchen für ein Picknick!

       

9. Tag:
Nach 30 min Bahnfahrt erwartete uns heute Porto (Unesco-Weltkulturerbe) - die 2. Hauptstadt Portugals. Schon bei der Ankunft beeindruckte der Bahnhof Sao Bento mit seinen riesigen Wandpanelen aus 200000 Kacheln! Für einen ersten Überblick über die verschiedenen Stadtteile mit ihren steilen Straßen nahmen wir den Doppeldeckerbus . Nach einer Runde per Bus begann unsere Erkundung zu Fuß am Torre Clerigos, von dessen Plattform man ein wunderbares Panorama über die Stadt hatte (allerdings erst wieder nach vielen Stufen!). Vorbei an mit "Azulejos" geschmückten Kirchen und mit einem Blicke in die wohl schönste Buchhandlung der Welt mit ihrer geschwungenen Doppeltreppe spazierten wir zum Ribeiraviertel. Nachmittags erlebten wir dann Porto bei einer kleinen Bootsfahrt auf dem Douro unter einem ganz anderen Blickwinkel - hindurch unter 7 Brücken (darunter wieder ein Bauwerk von Eiffel).

       

10. Tag:
Heute hatten wir das einzige Mal auf dieser Reise etwas Nebel und Regen! Trotzdem unternahmen wir noch eine weitere Erkundung in Porto rund um das Viertel der Kathedrale und über die Ponte Dom Luis hoch über dem Dourotal zum Aussichtspunkt in Vila Nova da Gaia. Zum Glück wurde dann des Wetter besser und wir konnten wieder bei (fast) blauem Himmel zum Börsenpalast spazieren, der mit seiner Pracht den Wohlstand des Bürgertums und der Handelshäuser widerspiegelte. Nach einer Pause ( einige ergatterten sogar einen Platz im berühmten Kaffeehaus "Majestic ) erfolgte noch ein kleiner Abstecher in die Fußgängerzone mit ihren z.T. wunderschönen Ladenfassaden aus Jugendstil und Art-Deco. Danach war Freizeit angesagt.

       

11. Tag:
Nach dem Frühstück kam heute die Abreise zum Flughafen. Nach kurzem Flug und ziemlich pünktlich erfolgter Landung dann der Transfer nach Heidelberg und damit das Ende dieser Tour - zurück von einer abwechslungsreichen Reise mit vielen schönen Eindrücken aus Nordportugal

Fotos: Ursula Heselberger